Sonntag, 11. Oktober 2020

Tamara Teil 4, Damian 2

Damian treffe ich am nächsten Tag wieder, es ist Sonntag. Ich weiß, heute sollte ich besser pünktlich zuhause sein, morgen ist wieder Schule. Oberstufe ist ganz schön stressig, aber ich wollte es gegen den Willen meiner Mutter so. 
Eine Woche noch bis Weihnachten, und ich bin dermaßen verliebt, dass ich es jetzt schon nicht aushalten kann, ohne Damian zu sein. 
Wir beide verbringen die ganze Woche kaum Zeit miteinander, er muss lernen und seine Diplomarbeit schreiben. Es schmerzt. An Heiligabend treffen wir uns in der Kirche, anders geht es nicht. Wir sitzen ganz hinten, in einer der Nischen zu einer kleinen Kapelle. Ja, es ist ein wenig Blasphemie dabei, sich in der Kirche zu küssen. Aber eigentlich, es ist Liebe, und es ist das Fest der Liebe. Eigentlich passt das doch. Während des Kusses steigt in uns ein Verlangen auf. Die nächsten drei Tage werden hart ohne den anderen. 
Unbemerkt von den anderen Kirchbesuchern verschwinden wir im Beichtstuhl. Ich schiebe meine Strumpfhose und den Slip herunter, Damian öffnet seine Hose. Ein wunderschönes Gefühl, den geliebten Menschen in sich zu spüren. Nicht nur Secx zu haben, sondern mit Liebe. Wir schwören uns dabei ewige Liebe, bis der Tod uns scheidet. Ein Gelöbnis, eine Hochzeit, nur mit uns beiden. Wir sind verrückt. Jung, verliebt und verrückt. 
Wir können uns kaum voneinander trennen. Aber ich muss nach Hause gehen. Damian begleitet mich bis zur letzten Ecke, Mutter soll ihn nicht sehen. Ich stecke gerade den Schlüssel ins Haustürschloss, als mir die Tür auch schon aus der Hand gleitet und jemand vor mir steht, den ich nicht kenne. 
Oh, wen haben wir denn da? Noch so eine Nutte. Wie viel kostest du, Täubchen? 
Der Typ sieht zornig aus. Seine Stimme klingt so, als ob er keinen Spaß versteht. 
Ich bin keine Nutte, ich wohne hier, sage ich und will mich an ihm vorbei in die Wohnung drängen. Seine Hand grabscht an meine Brust. 
Oh, eine Flachbrust, wäre mal was anderes. Bestimmt schön unverbraucht, vielleicht sogar noch Jungfrau. 
Hey, lass mich in Ruhe, schreie ich ihn an und winde mich an ihm vorbei. 
Mama? Wo bist du? 
Ich höre nur ein Stöhnen, aber sehr lustvoll, ähnlich wie bei mir, wenn es zur Sache geht. 
Ich weiß ja, dass meine Mutter ständig neue Liebhaber anschleppt, damit bin ich groß geworden, aber direkt zwei? 
Starke Hände greifen mich und heben mich hoch. Eine davon presst sich auf meinen Mund. Obwohl ich mich wehre, trägt er mich ins Wohnzimmer und ich verdränge, was er mit mir anstellt. Dass mein Körper auf ihn reagiert, nehme ich kaum wahr. Ich flüchte in eine Meditation und entfliehe damit der Realität. 

Was ist das für ein Geld und warum liegst du hier herum wie eine Nutte nach einem Freier? 
Die keifende Stimme meiner Mutter weckt mich auf, holt mich zurück. Ich liege auf dem Sofa, die Beine nackt und gespreizt und spüre, dass etwas aus mir rinnt. Was das mit dem Geld auf sich hat, sehe ich, als ich auf mein hochgeschlagenes Kleid schaue. Ein Fünfhunderter liegt da. 
Tränen rinnen aus meinen Augen. Eine tiefe Verzweiflung entsteht in mir. Ich fühle mich beschmutzt. Der Drang, in die Dusche zu springen, ist übermächtig. 
Langsam erhebe ich mich. 
Du bist keine Jungfrau mehr, dass du dich nicht schämst. So habe ich dich nicht erzogen, dass du unter meinem Dach herumhurst. Wie lange geht das schon so? 
Mit jedem Wort kommt meine Mutter näher. Ich rieche, dass sie etwas getrunken hat. 
Überhaupt nicht, sage ich mit tränenerstickter Stimme. Mir wird bewusst, dass ich vergewaltigt worden bin. Aber ob sie das glauben will. 
Ich kam eben von der Kirche nach Hause, als der Typ die Tür öffnete, mich packte und … 
Mehr kann ich nicht sagen. Mir egal. Ich versinke gerade in einem Loch. 
Du hurst hier rum. Pack sofort deine Sachen und raus. Ich will dich nie wieder sehen. Das Geld behalte ich. Du schuldest mir jetzt die Miete für deine Nuttengeschäfte. 
Sie zetert weiter, während ich wie in Trance einen Koffer packe, zum Glück habe ich nicht viel, und meine Schultasche. 
Alles schaffe ich jetzt nicht. Ich komme noch einmal… 
Das kannst du vergessen. Nur was du jetzt mitnehmen kannst. 
Schnell schaue ich mich um. Mein Fotoalbum muss mit. Die letzten Erinnerungen an meinen Vater. Mein Lieblingsteddy. 
Komm nie wieder her, du Hure, schreit sie mir hinterher, als ich die Straße entlang gehe. 
Ich fühle mich zerstört. Unsicher, ob ich Damian aufsuchen soll, lenken mich meine Schritte zu ihm. Er ist es, der mir öffnet und mich Wrack in seine Arme schließt und in sein Zimmer trägt. Anschließend holt er meine Habseligkeiten. 
Ich würde gerne duschen, wispere ich. 
Mach nur, außer uns ist niemand da. Ich koche uns einen Tee und dann erzählst du mir, was passiert ist. 
Das warme Wasser fließt an meinem Körper entlang. Es fühlt sich so gut an, aber das Schmutzige will einfach nicht weichen. Eigentlich müsste ich zur Polizei gehen und eine Anzeige erstatten, aber ich kann den Typen nicht einmal mehr beschreiben, so sehr habe ich ihn ausgeblendet. Außerdem, ich wasche gerade alle Spuren weg. 
Heulendes Elend überkommt mich und ich gleite auf den Boden. Wie lange ich hier sitze und das Wasser über mich laufen lasse, weiß ich nicht. 
Plötzlich hört es auf, ein warmes, weiches Handtuch umarmt mich, bevor Damian mich hochhebt und in sein Zimmer trägt. Dort legt er mich auf sein Bett und deckt mich zu. 
Schlaf erst einmal. Ich bin für dich da. Wenn du bereit bist, erzählst du mir, was passiert ist. Ich habe Zeit. 
Ich spüre, wie er sich zu mir legt und beschützend umarmt. 

Als ich wieder wach werde, höre ich Damian in der Küche hantieren. Mir geht es wieder besser. Seine Nähe vertreibt den letzten Abend. Ich werde es ihm nicht erzählen. Wir sind doch glücklich miteinander, das will ich nicht zerstören. Wenn er mich auch rauswirft, stehe ich an Weihnachten auf der Straße. 
Mit einem Tablett kommt er ins Zimmer und lächelt mich an. 
Guten Morgen, Tamara, ich hoffe, dir geht es wieder besser. Du hast sehr unruhig geschlafen, aber am Ende hast du dich beruhigt. 
Oje, ich habe dir den Schlaf geraubt? 
Nicht so schlimm. Das habe ich aus Liebe zu dir gemacht. 
Mein Entschluss steht jetzt definitiv, kein Wort über den Typ vom Vortag.
Danke.
In mir steigt eine unendliche Dankbarkeit auf, ein warmes Gefühl. Damian ist für mich da. 
So frühstücken wir miteinander, unterbrochen von kleinen Küssen. 

Und jetzt erzähle mir, was gestern los war. 

Ich habe gestern die Tür geöffnet und hörte meine Mutter stöhnen. Ich dachte mir, vielleicht ist sie gestürzt und rannte zu ihrem Zimmer. Ihr ging es gut. Sie flickte sich gerade die Seele aus dem Leib. Ich verschwand in mein Zimmer und wollte dort warten, bis die beiden fertig waren. Ich meine, es war nichts Neues für mich, dass sie Herrenbesuch hat. Ihre Lover wechselten in immer schnelleren Abständen. Aber ich täuschte mich. Sie hatte mitbekommen, dass ich sie so gesehen hatte und raste, nur mit einem T-Shirt bekleidet, in mein Zimmer. Sie war fuchsteufelswild und schrie mich an, dass ich ihr das Geschäft kaputt gemacht habe. 
Während sie so brüllte, kam der Mann und steckte ihr Geld in die Hand und verschwand. 
Ich wusste nicht, dass meine Mutter eine Prostituierte ist. All die Jahre hatte ich keine Ahnung. 

Damian nahm mich in den Arm. Er sagte nichts, hielt mich nur fest. 

Und dann sagte sie : Pack deine Sachen und verschwinde. Lass dich nie wieder hier blicken. Tja, und so bin ich jetzt hier bei dir. 
Das ist heftig. Hast du wirklich nie den Verdacht gehabt, dass sie anschafft? 
Nein, anfangs wohnten die Männer bei uns und versuchten sich als Vater bei mir. Die längste Beziehung dauerte ein Jahr. Irgendwann wurde das immer kürzer, bis in letzter Zeit die Typen ein- und ausgingen wie die Fliegen oder sie eben länger wegblieb. 
Du hast das einfach ausgeblendet, denke ich. 
Ja, kann sein. Aber ich habe mir mein eigenes Leben aufgebaut. Besuche die Oberstufe, um mein Abitur zu schaffen, damit ich Psychologie studieren kann. Und was sie nie geduldet hat, ich liebe eben auch Männer und habe bisweilen meinen Spaß. 
Sie ist mit einer Doppelmoral belegt, Tamara. Prostituiert sich und verlangt von dir, dass du Jungfrau bist. Klar, sie wollte das Beste für dich, aber dabei war es bestimmt nur ihr Wunsch, selbst so sein zu dürfen. 
Ach, Damian, es tut so gut, in deinen Armen zu liegen. 
Damian streicht über meine Wangen, die Nase, den Mund und überhäuft mich im nächsten Moment mit Küssen. Ich lasse mich fallen und von ihm verwöhnen. Kein Gedanke an den Abend, den schrecklichen Mann kommt empor. Nur die Hingabe für Damian ist in meinem Sein. Vorsichtig zieht er erst mich und dann sich aus. Ich spüre in mir das Verlangen, mit ihm körperlich vereint zu sein. 
Hast du einen Mann schon einmal oral befriedigt? 
Nein, bisher nicht. Irgendwie finde ich es eklig. 
Aber ich durfte dich schon oral befriedigen, nennt man übrigens Cunnilingus. Das hat dir sehr viel Spaß gemacht und gefallen. 
Ich grüble kurz und es kommt die Erinnerung hoch. An dem ersten Abend, nach Thomas und Damian, als ich bereits eine Sphäre von Glück erreicht hatte, lag er ja zwischen meinen Schenkeln. Ja, das Glück wurde da auf einem exzellenten Level gehalten. 
Stimmt, aber … 
Nichts aber. Probiere es doch mal. Bitte. Ich bin frisch geduscht. Also das ist bestimmt nicht eklig, was die Hygiene angeht. 
Kurz gehen die Worte durch meinen Kopf. Obwohl, müssen sie nicht. Dieses vertraute Gefühl zu Damian bringt es mit sich, den Reiz der Spielart nicht widerstehen zu können. 
So kniee ich mich hin und beuge mich über seinen Unterleib. Sein Glied liegt wie ein Würstchen auf dem Bauch. Mit meiner Hand hebe ich es hoch und merke, dass es total weich ist und wabbelig. Sehr ungewöhnlich, denn die Größe ist in etwa so wie bei Durchblutung. Das war bei den anderen Männern nie der Fall gewesen. Da war es in dem Zustand wesentlich kleiner. Nun gut, wieder etwas Neues. 
Auch hat Damian keine Vorhaut, aber das ist wegen der Phimose in seiner Kindheit. 
Meine Lippen berühren die Eichel und hinterlassen kleine Liebkosungen. Leicht salzig schmeckt sie, ist aber total angenehm. Mutig stülpe ich meinen Mund darüber und sauge leicht. Ein leises Stöhnen bedeutet mir, es gefällt Damian und auch die Reaktion der Hartwerdung zeigt, es wirkt. Heroisch schiebe ich den harten Stab in meinen Mund und plötzlich überkommt mich ein Würgreiz. Ich hebe meinen Kopf und atme. 
Das war schon gut. Aber Tamara, du musst beim ersten Mal keinen Deep Throat probieren. Fellatio reicht vollkommen aus. 
Ich sehe in sein Gesicht und erkenne die Ernsthaftigkeit seiner Aussage. Dieses liebevolle Lächeln. 
So traue ich mich wieder heran. Nun sauge ich und wechsle dies ab mit einem variablen Spiel der Zunge. Immer wieder sein Stöhnen und Keuchen, das mir verrät, dass er es gut findet. 
Wieder am Saugen pulsiert auf einmal alles und dabei schießt mir das Sperma in den Mund. Mehrere Schübe und ich erkenne den Geschmack wieder, den ich am ersten Abend auf meiner Zunge verspürt habe, als er mich küsste. 
Sofort richte ich mich auf und eine Panik kriecht in mir hoch. 
Damian? 
Ja, Tamara? 
Er keucht mehr, als er spricht. Auch hebt er den Oberkörper, um mich besser sehen zu können. 
Hast du an unserem ersten Abend ein Kondom benutzt? 
Nein, ich hatte dich doch gefragt, ob das ok für dich ist. Du hast es bejaht. 
Ich versuche, mich daran zu erinnern, aber es gelingt mir nicht. Aber ich weiß, es war der denkbar ungünstige Zeitpunkt überhaupt, um ungeschützten Verkehr gehabt zu haben. 
Scheiße! 
Was ist? 
Inzwischen sitzt Damian und legt einen Arm um mich. 
Was, wenn ich jetzt schwanger bin? 
Wie meinst du das? 
Ich nehme doch immer Kondome, keine Pille und das waren meine fruchtbaren Tage. 
Scheiße! 

Trotz dieser Situation bin ich gerade innerlich froh, dass, falls es eintreffen sollte, nicht der Typ vom Abend vorher der Vater wäre. Allein der Gedanke treibt mir Tränen in die Augen. 
Hey, mein Lamm. Alles wird gut. Ich liebe dich und werde auch für dich sorgen. Keine Angst. Es passt zwar nicht in meine Planung, aber ich plane gerne um. 
Ich schmiege mich an Damian. Seine Nähe schenkt mir so viel Geborgenheit, wie ich sie noch nie erlebt habe. 
Danke,Damian. 

Nun heißt es eine Woche lang warten. Aber Damian brachte mir dabei so viel bei, dass ich mich sehr abgelenkt fühlte. Das berichte ich dann beim nächsten Mal. 

1 Kommentar:

  1. Das Bild von der bösen Prostituierten. Leider und dramaturgisch vollkommen unnötig

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